Reefton – 25.02.2009

Heute ist der erste Tag, an dem man morgens aufsteht und direkt eine kurze Hose anziehen kann. Angenehm warm, dazu blauer Himmel mit ein paar Wolken, die aber keinen Regen androhen.
Nach der etwas zügigeren Tour von gestern verspüre ich einen leichten Muskelkater in den Waden. Da ich mich gestern noch länger mit einer Schweizerin unterhalten habe und in Franz-Josef auch schon früh aufgestanden bin, wird es mit der Abfahrt heute etwas später, erst um 11 Uhr mache ich mich auf den Weg. Die Etappe ist gemessen an den vorherigen Tagen unspektakulär bis langweilig. Zuerst geht es 40 km flach an der Küste entlang bis Greymouth. Anschließend folge ich dem Grey River durch sein erst schmales und nachher sehr breite Tal. Diese Landschaft könnte auch irgendwo in Deutschland sein, wären nicht vereinzelt noch Palmen und große Farne zu sehen. Der Wind kommt leicht von hinten, bis auf vereinzelte km hatte ich hier noch keinen fiesen Gegenwindtag, und so komme ich trotz moderater Anstrengung mit 23 km/h vorwärts. 10 km vor Reefton will ich eigentlich nochmals kurz anhalten und den Hintern lüften, bevor es über die letzte Kuppe, den Reefton Saddle, geht. Just in dem Moment kommt von hinten ein Rennradfahrer aufgefahren, wir kommen ins Gespräch und die Pause fällt aus. Dafür waren es kurzweilige 10 km und nach 120 km bin ich am Ziel. Das heutige Rasieren eines 12-Tage-Barts mit dem Nassrasierer wird zur echten Herausforderung, aber einem einheimischen Schafscherer wollte ich mich auch nicht anvertrauen.
Im heutigen Backpacker bin ich im „Dorm“, das sind die Vielbettzimmer, einquartiert. Das ist hier ein Nebengebäude mit etwa 60 Quadratmetern, in dem 5 ältere Schlafsofas stehen. Da ich jetzt um halb zehn immer noch alleine bin, gehe ich davon aus, den Einzelzimmerstatus zu behalten. Ich muss auch mal wieder meinen eigenen Schlafsack benutzen und stelle beim Öffnen des Rollverschlusses des Ortlieb-Packsackes fest, dass ein kleiner Teil des Regens vom Sonntag einen Weg da rein gefunden hat. Zum Glück nicht viel und da draußen noch die Sonne scheint, wird das schnell getrocknet.
Der Wetterbericht sieht für übermorgen nicht so schlecht aus, also habe ich das Bett in Hanmer Springs für morgen gebucht und will wie ursprünglich geplant die Rainbow Road fahren. Der Rennradfahrer von vorhin sagte mir auch, dass der Schotter an den allermeisten Stellen recht gut fahrbar sei.
Zu fotografieren gab es heute herzlich wenig, daher lade ich keine neuen Bilder hoch. Morgen sollte es wieder ein „Passfoto“ vom Lewis Pass geben.

Dieser Beitrag wurde unter Kiwi-Tour 2009 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.