Paihia – 10.03.2009

Kurze Etappe heute. Rüber in DIE nächste Bucht, die Bay of Islands!
Vorher wollte ich mir noch die Rainbow Falls angucken. Also den kürzesten Weg runter ans Ende des Flusses genommen, laut Karte ist da eine Brücke, um auf die Seite des Wanderwegs zu gelangen. Das geht auch einige Höhenmeter runter bis dorthin. Nicht gemeldete Rückbaumaßnahmen oder warum auch immer – da ist keine Brücke, nur eine Linie von überspülten Steinen. Da ich keine Lust habe, die Straße wieder hochzufahren, um weiter oben einzusteigen, ist der erste Versuch, die Schuhe auszuziehen und das Rad mit Gepäck durchzuschieben. Die Steine erscheinen mir dann aber doch etwas glatt. Also wird das Gepäck abgemacht und ans Ufer zurückgeworfen. Eine Tasche überkommt jedoch die Sehnsucht und sie geht baden. Ist zum Glück aber kaum Wasser durch den Deckel reingelaufen. Leider ist es auch mit nur dem Fahrrad zu glatt und zwischenzeitlich auch etwas tiefer, so dass ich das Unternehmen abbreche und mich meinem Schicksal füge, die Straße wieder hochzufahren.
An anderer Stelle komme ich dann auf den Wanderweg, den ich 20 Minuten hochschiebe (Radfahren verboten und meistens auch nicht besonders dafür geeignet). Der Wasserfall ist dafür recht beeindruckend für so ein kleines Flüsschen. Hinter den Wasserfall ist noch eine Höhle.
Nach dieser Besichtigung starte ich meinen Tacho und mache mich auf den 33 km langen Weg nach Paihia (inkl. dem Schlenker nach Waitangi). Der SH ist zunächst gut befahren, nach 16 km kommt der Abzweiger zur Bay of Islands. Kurz nachdem ich das nette Schild fotografiert habe, dass für ansehnliche 1,5 m Abstand der Autofahrer zu Radfahrern wirbt, treffe ich den ersten echten Pisser (Kennzeichen OF hätte mich nicht gewundert), der mir durchs offene Fenster zublökt, ich hätte gefälligst auf der weißen Linie zu fahren. Ich schicke ihm ein nettes Bla-Bla-Handzeichen hinterher, dass mich sein Geschwätz nicht wirklich interessiert, woraufhin er links ranfährt und mir irgendwas anderes zuruft, während ich ihn ignorierend vorbeifahre. Da war anscheinend die eine Gehirnzelle mit Autofahren, die andere mit Blödsinn erzählen beschäftigt, so dass keine mehr zum Nachdenken übrig blieb.
Das Treaty House in Waitangi habe ich mir dann doch erspart. 20 Dollar für den Parkspaziergang fand ich etwas übertrieben, so sehr haben mich die Einzelheiten auch nicht interessiert.
Stattdessen bin ich nachmittags mit der Fähre nach Russell rübergefahren und dort auf den Flagstaff Hill hochgelaufen. Zum einen haben die Engländer dort immer ihren Flaggenmast aufgestellt und die Maori ihn immer wieder kaputt gemacht, zum anderen hat man von dort eine Klasse Sicht über einen großen Teil der Bay of Islands. Wie man an den Bildern sehen kann, ist es hier richtig nett, völlig anders als an der eher bäuerlich geprägten Westseite der Northlands.
Das Wetter ist heute wieder angenehm sommerlich ohne zu heiß zu sein. Von den möglichen Schauern mal wieder keine Spur zu sehen. So kann es noch 5 Tage bleiben.
Und ich habe hier im Supermarkt deutsches Schwarbrot entdeckt und natürlich auch gleich gekauft. Eingeschweißte 500-g-Packung von Mestemacher aus Gütersloh, hergestellt in Deutschland, importiert von einer Firma aus Kerikeri, wo ich gestern war und die Beschriftung in einem wilden Mix aus deutsch und englisch, aber bis November haltbar.
Die hiesige Jugendherberge ist eher klein, aber gemütlich. Meine letzten Übernachtungen für je 2 Nächte in Whangarei und Auckland habe ich jetzt auch schon von hier aus gebucht. Mal sehen, ob mein Brustgurt als Undeliverable zurückgekommen und noch nach Auckland geschickt wurde. Wenn nicht, dann eben nicht.

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