29.01.2011 – Echo Point Hut

Nach einer recht erholsamen Nacht mit Ohrstöpseln (ich hatte die untere Pritsche für mich und oben hatten sich vier oder fünf Franzosen eingerichtet, die nach mir recht geräuschvoll reinkamen) in einem warm-stickigen Raum habe ich morgens beim (Müsliriegel-)Frühstück zwei junge Deutsche getroffen, die mir einen heißen Kaffee ausgegeben haben. Der tat am vierten Tag richtig gut! Wir hatten dann auch gesagt, dass wir zusammen gehen könnten, aber sie wähnten mich bei ihrem Aufbruch schon losgegangen, ich hörte nur noch „Aufbruch!“ und weg waren sie, bevor ich meinen Kram fertig gepackt habe. Nach einer Stunde hatte ich die inzwischen rastende Gruppe eingeholt und wir sind zusammen weiter. Landschaflich ging es durch mehr oder weniger dichten Wald. Eine kurze Pause wurde uns durch die nächste schwarze Tiger Snake beschert, die vor uns am Wegesrand war und sich nur langsam vom Acker machte. Vor Narcissus Hut ging es dann über eine Schwingbrücke auf die andere Seite des Narcissus River. Auf die Brücke durfte immer nur eine Person zur Zeit. Mit der Gruppe verflog die Zeit und wir waren an der Narcissus Hut am Nordende des Lake St. Clair. Von dort geht die Fähre für 38 Dollar ans Südende des Sees. Der Overland Track ist hier aber noch nicht zu Ende. Trotzdem brechen die meisten hier schon ab. Aus unserer Gruppe auch vier Leute. Nachdem wir sie zur Fähre gebracht haben und dabei die nächste Tiger Snake unter, neben und auf dem Boardwalk beobachten konnten (die ließ sich von den Leuten und Kameras aber nicht stören), sind wir noch an der Hütte schwimmen gewesen. Einmal rein in das arschkalte Wasser und wieder raus trifft es besser als schwimmen. Nach dem Bad trödelte die nächste Tiger Snake an der Badestelle vorbei, unser Bedarf an Schlangen war mittlerweile gedeckt.
Am Nachmittag nahmen wir die letzten 6 km bis zur Echo Point Hut in Angriff. Zwischendurch noch eine Pause direkt am See. Die Echo Point Hut ist nur eine kleine uralte Hütte für 8 Personen, meine Befürchtung, keinen Platz zu bekommen, stellte sich aber als unbegründet heraus. Wir waren die ersten und sollten auch in der Hütte die einzigen bleiben. Lediglich ein älteres Ehepaar baute später noch ihr Zelt auf. Zum Abendessen gaben Sebastian und Christian mir noch eine Portion Nudeln aus, ich habe mich zum Frühstück revanchiert: mit Müsliriegeln!
Um halb acht lagen die beiden schon in der Hütte, mir war das zu hell und zu früh, also bin ich noch etwas am Strand gegangen. 20:15 war aber die Langeweile so groß, dass ich mich auch hingelegt hat. Um viertel vor zwölf hat mich dann irgendein Viech in den Oberschenkel gebissen/gestochen, dass es richtig weh tat. Eine Ratte war es nicht. Die plumpste erst um halb drei bei den beiden anderen auf die Bohlen ihres Bettes. Hektisches Gekreische und blitzschnell waren die Taschenlampen an. Zum Wegschmeißen, besonders wenn man selbst keine Ratte im Bett hat.

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